Freitag, 19. Dezember 2008

Jingle Bells, Last Christmas und Oh du fröhliche

Auch wenn hier immer noch nicht viel ist mit Weihachten und so, kommt man dann doch nicht um den musikalischen Genuss der bekannten Christmas-Hitparade herum (Oh du fröhliche war allerdings noch nicht dabei). Ob Wham oder Jingle Bells, alles auch hier schon gehört, einziger Vorteil, ich hab kein Radio und muss es somit nicht 5 Mal am Tag hören. Dafür haben sie es aber geschafft „Last Christmas“ mit einer japanischen Popversion noch unerträglicher zu machen, als es sowieso schon ist. Aber Wham gehört wohl nun mal zu Weihnachten wie der Christbaum und der Adventskranz (Doof nur, dass ich davon weder das eine noch das andere habe, so bleibt dann am Ende nur die Musik…) Aber wenigstens gab es letzte Woche einen original Nürnberger Lebkuchen im Büro und das Weihnachtscarepaket aus der Heimat ist auch eingetroffen, so dass es an Heiligabend dann wenigstens ein paar Gutsle gibt.
So, genug über Weihnachten „philosophiert“, zurück zu Dingen die es auch hier gibt. Die geplante Bosch Weihnachtsfeier haben wir uns doch gespart, das Geld konnten wir sinnvoller verschwenden. Deshalb sind wir lieber zu ner Abschiedsparty von einem anderen Praktikanten, mit all-you-can-eat-and-drink Pizza und Bier und danach noch ein bisschen clubbing gewesen.
Davor haben wir es auch endlich mal geschafft uns in den Starbucks an der Shibuya-Crossing zu setzen und uns das Spektakel von oben anzusehen. Sieht ganz witzig aus, Bilder und Video siehe unten.




Naja ansonsten war nicht soviel, Samstag noch bisschen durch Asakusa gelaufen, das Viertel von Toyko das noch „richtig Japanisch“ ist. War dann auch schon so, haben da nen netten Tempel (Sensō-ji) und Hauptsitz der Brauerei Asahi ist da auch, haben sich ein Gebäude in Form eines Bierkruges bauen lassen - Respekt dafür (Auch wenn es ein bisschen Fantasie braucht)!


Ansonsten viele kleine Ramschläden an der Straße und so und diese typischen rötlichen Lampen die man zwar eher mit China verbindet, aber hier gilt dann wohl Hauptsache Asien.

Mein Visum für China inklusive Re-entry nach Nippon hab ich mittlerweile auch, so dass dem nun auch nichts mehr im Weg steht.
Jetzt bleibt mir nur noch, Euch allen frohe und gesegnete Weihnachten zu wünschen, trinkt am heilligen Vormittag ein Bier für mich mit, und falls hier dieses Jahr nichts Neues mehr kommen sollte, einen guten Rutsch und bis nächstes Jahr.
Viele Grüße aus, dem angenehm warmen, nicht sehr weihnachtlichen aber trotzdem ganz schönen, Tomioka.

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Wenn in China ein Sack Reis umfällt…

…dann werde ich das in der letzten Januar Woche persönlich miterleben. Soll heißen, mein Flug nach Beijing ist gebucht, so dass ich dann wohl 2 Mal Neujahr feiern werde. Los geht’s am 23. Januar pünktlich zum chinesischen Neujahrsfest.

Sonst gibt’s nicht viel neues, Wochenende war ich wegen Reise buchen gezwungener Maßen in Tokio. Bis auf einen kleinen Ausflug auf den Tokyo Tower (im Übrigen höher als der Eifelturm, was auch überall immer wieder erwähnt wird) und einem Besuch im Onsen gibt es nicht viel zu berichten. Abends dann noch in Roppongi weg gewesen, so dass wir am nächsten Tag dann auch kein Bock mehr hatten was zu machen, und gegen 10 wieder in Tomioka waren. Restlichen Sonntag haben wir dann auch mit erholen verbracht…


Tokyo Tower


A long way down...


Hier ein paar Bilder vom Ausblick vom Tokyo Tower:


Tokyo Bay

Rainbow Bridge

Tokyo Bay und Rainbow Bridge

Rainbow Bridge bei Nacht (naja nicht das beste Bild...)


Nächstes Wochenende muss ich schon wieder nach Tokyo, mein Visa für China abholen und dann ist abends noch die BOSCH Christmas Party, der kleine Unkostenbeitrag dafür liegt bei „günstigen“ 55 Euro. Bin ja mal gespannt was dann da an Essen und Getränken aufgefahren wird…

Die nächsten 2 Wochen bis zum Jahresende wird es wohl auch nicht mehr soviel spannender werden, das Wochenende drauf muss ich doch tatsächlich Samstags arbeiten (die haben wohl den Knall nicht gehört hier…) und für Sonntag haben wir mal Skifahren angepeilt, naja mal sehen was daraus wird.

So das wars für Heute, vorweihnachtliche Grüße aus dem immer noch 15 Grad warmen Tomioka


Hier noch ein paar Bilder von der "Weichnachtsbeleuchtung" in Tokyo



Dienstag, 2. Dezember 2008

Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen

Eigentlich haben wir ja viel gesehen, manches gehört und, da wir im Hostel auch „Westler“ getroffen haben, auch einiges gesagt, von daher beschreibt der Titel das Wochenende vielleicht nicht direkt, aber es ist nun mal die mehr oder weniger berühmte Aussage der „Drei Affen“, deren bekannteste Schnitzerei sich im Tōshōgū-Schreins in Nikko befindet. Und eben da war ich letztes Wochenende. Also mal wieder ein Wochenende ohne Big City Life in Tokyo, aber trotzdem genauso teuer…

Der Zug den wir freitagabends nahmen kam mir bereits bekannt vor, da es der Gleiche war, in den ich letztes Wochenende bei meinem Versuch nach Tokyo zu gelangen eingestiegen war. Allerdings mit dem Unterschied, dass wir dieses Mal absichtlich in diesen Zug gestiegen sind und wir somit ohne uns zu verfahren oder in Nikko zu verlaufen gegen 10 im Hostel ankamen. Aufgrund unserer bisher einzigen Erfahrung mit japanischen Hostels damals am Fuji, war es mehr Hoffnung als Zuversicht, dass wir im Hostel noch andere Reisende treffen werden. Da die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt stirbt, ist sie an diesem Freitagabend nach unsere Ankunft dann wohl zumindest in ein tiefes Koma gefallen aus der sie wohl nur eine Wunderdiagnose von Dr. House wieder erwecken konnte. Das Hostel war sehr nett, schöner Gemeinschaftsraum, das Einzige was gefehlt hat war die Gemeinschaft. So muss man es schon fast Glück nennen, dass im Fernsehen ein 70er Jahre Amifilm über eine gefakte Marslandung auf Englisch lief und wir wenigstens etwas Unterhaltung hatten. Samstags entschieden wir uns dann, da das Wetter einigermaßen passabel war, uns mit dem Bus auf in Richtung Lake Chūzenji und den Kegon-Fallszu machen.


Auch wenn das Wetter dann doch nicht ganz so toll war, haben wir uns dagegen entschieden, die Kegon-Falls für die dort beliebten Selbstmordsprünge zu nutzen ;) sondern weiter zu fahren zu den Ryūzu-Fällen. Zum Abschluss ging es dann noch in einen schwefelhaltigen Onsen der mit Wasser von den berühmten heißen Quellen betrieben wird. Da wir mittlerweile auf 1500m Höhe waren und es ein Freiluftonsen war, war die Kombination aus Schnee und heißem Wasser ein sehr entspannender Abschluss des Ausflugs.

Lake Chūzenji

Kegan Falls


Ryūzu Falls

Zurück im Hostel wurde unserer Hoffnung auf internationale Gesellschaft wieder etwas neues Leben eingeflösst, es saßen doch tatsächlich ein paar Gäste in der Lounge. So wurde es dann ein sehr geselliger Abend mit australischer, englischer und kanadischer Beteiligung. Und sogar ein Japaner hat sich getraut mit uns auf Englisch zu reden. Das die Gespräche dann irgendwann sogar zu philosophischen Diskussionen bis zu Thomas Hobbes führten, lag wohl auch an den für japanische Verhältnisse sehr günstigen Bierpeisen.

Sonntags ging’s dann in Richtung Schreins und Tempeln und auch zu den eingangs erwähnten Affen. Auf dem Weg dahin sind wir dann auch ein paar lebendigen Affen begegnet die in der Gegen schon fast zur Plage geworden sind. Bei den 3 Affen angekommen wäre ich dann froh gewesen mal kurz die nichts Hören Mentalität zu besitzen, als ein Mönch der Meinung war er müsse einen Meter neben meinem Ohr mit seinem Holzklötzen die tolle Akustik des Tempels beweisen. Hat irgendwie nicht gerade zur Linderung meiner Kopfschmerzen beigetragen…

Ein Affe

Die drei Affen

So mehr will ich jetzt zu den Tempeln und Schreins gar nicht schreiben, wer mehr wissen will, Wiki hilft da gerne nach.
Best friends ;)

Irgendein Kriesgott

Sacred Bridge

Gestern gab es dann durch einen neuen Trainee noch Verstärkung aus Deutschland, so dass wir nun mittlerweile zu Dritt hier sind. So das war’s dann wieder, kann ja nicht den ganzen Tag bloggen, muss ja auch mal wieder weiterarbeiten.
Grüße aus dem noch nicht sehr weihnachtlichen Tomioka.