Dienstag, 25. November 2008

Japan und seine Eigenarten

So nachdem ich jetzt mittlerweile schon fast 2 Monate hier verweile, ist es mal Zeit einen kleinen Rückblick über die vergangenen Wochen zu ziehen.

Das Essen

Wer glaubt die Japaner essen nichts anders als Reis, der hat damit vollkommen Recht. Reis immer und überall, morgens – mittags – abends. Als ich an meinem ersten Tag zum Frühstücken bin, habe ich direkt wieder kehrt gemacht als ich gesehen habe, dass es Reis mit Fisch und dazu die „leckere“ Miso Suppe gibt. Das war dann auch das einzige Mal, dass ich überhaupt zum Frühstück gegangen bin, wobei es das es nur bis um 8:30 Uhr gibt und wer geht so früh schon arbeiten.

Ansonsten hab ich mich mit dem Essen noch immer nicht so richtig anfreunden können, vor allem das Abendessen im Dorm ist teilweise nur sehr schwer essbar, über die Boschkantine kann ich mich eigentlich nicht beschweren, auch wenn etwas die Abwechslung fehlt. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass die Japaner kein gutes Essen haben, ganz im Gegenteil wenn man hier in ein Restaurant geht bekommt man zu fairen Preisen gutes Essen (allerdings immer ein bisschen wenig), nur bei dem was es hier täglich gibt steigt die Lust auf einen guten Zwiebelrostbraten dann täglich an ;).

Bilder vom Essen und gewissen „Leckerein“(z.B. getrockneter Fisch als Chips Ersatz, geschmacklich sehr gewöhnungsbedürftig) aus dem Supermarkt sollten bald mal folgen.


Der Schuhtick

Ich glaub ja diese ganze Tradition mit überall Schuhe ausziehen und so weiter wurde von der Japanischen Schuhindustrie erfunden. Egal wo man hingeht, fast immer muss man Schuhe ausziehen oder wechseln. Selbst im Büro sollte man nicht mit Straßenschuhen rumlaufen, sondern seine „Büroschuhe“ anziehen. Und selbst wenn man die Toilette betritt stehen da extra „Toiletshoes“, diese anzuziehen habe ich mich bisher allerdings geweigert.



Jetzt zurück zu meiner These warum hinter dem Ganzen die japanische Schuhmafia steckt. Die Japaner sind halt, entgegen aller Annahmen, doch auch zum Teil faule Menschen. So nimmt man sich zum Schuhe anziehen keine Zeit (ich mein, wenn man das 10 Mal am Tag machen muss nervt das ja auch), sondern steckt den Fuß nur so halb in den Schuh und zieht den Schuh dann im Schlürfgang vollends an. Konsequenz daraus ist, dass die Schuhe an der Ferse total am Arsch sind (dagegen sehen die Schuhe von 10 jährigen in Deutschland aus wie neu). Teilweise werden hier richtige Schuhe schon wie Schlappen angezogen weil der hintere Teil vom Schuh gar nicht mehr zurück in die Senkrechte geht. Ist immer ein sehr amüsantes Bild wenn in der Mittagspause dann die ganzen Mitarbeiter in diesem seltsamen Gang zur Kantine laufen.


Dies und das

Vielleicht mal kurz was zu meiner Arbeit. Also schwer überlastet bin ich eigentlich nicht, sonst würde es hier auch keine Beträge geben wenn ich im Büro nicht die Zeit hätte diese zu schreiben. Somit ist es manchmal dann doch auch etwas langweilig, aber sonst sind die Kollegen sehr hilfsbereit und nett und auch die ganze Arbeitsatmosphäre ist ok. Auch wenn es sicherlich schöneres gibt als ein 100 Man Großraumbüro. Einzig nervige hier ist, dass Bosch der Meinung ist hier ein auf Greenpeace machen zu müssen und deshalb die Klimaanlage erst bei 28 Grad angeschmissen wird, und da das Wetter hier doch noch immer sehr sonnig ist, herrschen sicherlich nicht die besten Arbeitsbedingungen. Wenn ich schon beim Wetter bin, ich bin überrascht wie gut das hier ist. Das es schon auf die Adventszeit zugeht merkt man hier überhaupt nicht, tagsüber kann man eigentlich meistens noch im T-Shirt rumlaufen, sobald die Sonne dann weg ist brauch man aber dann doch eine Jacke. Zum Thema Weihnachten bin ich ja mal gespannt wie das hier wird, hab mir sagen lassen das wäre wohl so ungefähr wie bei uns der Valentinstag. Mehr dazu dann wohl im neuen Jahr.


So das war’s erstmal wieder, am Wochenende ist ein Trip nach Nikko geplant, damit ich mal wieder über was anderes schreiben kann als Tokyo. Wobei letztes Wochenende war ich da auch nicht obwohl ich es eigentlich wollte, aber aufgrund von Ähnlichkeiten bei gewissen Städtenamen bin ich nicht in der großen Stadt sondern irgendwo in der Pampa gelandet. 5 Stunden später war ich dann auch schon wieder am Ausgangsbahnhof, um dann den netten Menschen am Bahnhof zu erklären wo ich war. Problem war hier nur, ich hatte keine Ahnung wo ich war und Englisch gesprochen haben die auch nicht. Ne Viertelstunde später waren wir dann die Englisch-GanzkleinbissleEnglisch-Konversation leid und haben uns darauf geeinigt, dass ich 1300 Yen(ca. 10 Euro) bezahle und sie lassen mich nach Hause gehen, ist für 5 Stunden Zug fahren gar nicht mal so viel.

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