Montag, 17. November 2008

Dies und das aus Tokio und Tomioka

Nachdem mein letzter Eintrag ja nun doch schon etwas her ist, hab ich jetzt bei der Arbeit mal wieder ein bisschen Zeit gefunden um mich wieder zu melden.
Allerdings muss ich auch gleich sagen, dass es so viel Neues gar nicht gibt. Aber irgendwann muss ja auch mal Schluss sein mit nächtlichen Wanderungen und mehr oder weniger tödlichen kulinarischen Experimenten.
Nach unserem Fuji Trip hatten wir am darauffolgenden Wochenende beschlossen, in Tomioka zu bleiben und unsere Wehwehchen abheilen zu lassen die der Berg bei uns hinerlassen hatte. Da einem bei der Zimmergröße hier aber recht schnell die nicht allzu hohe (Ok, für mich reicht’s locker ;)) Decke auf den Kopf fällt, und das Wetter hier im November, sobald die Sonne scheint noch recht angenehm ist (15-20°C), sind wir dann mal mit unseren Firmenfahrzeugen losgefahren um etwas unsere „Heimat“ zu erkunden. Allerdings haben sich diese bei der doch sehr hügeligen Landschaft als nicht unbedingt optimal herausgestellt (Anm. d. Verf: Bei unseren Dienstfahrzeugen handelt es sich um schaltlose, ca. 10 Jahre alte Damenfahrräder (Neu-Deutsch würden sie vielleicht noch als City-Bikes durchgehen)).

Bosch Wohnheim
Falls einem mal überraschend das Gemüse ausgeht

Nachdem wir zu Beginn erstmal ohne richtiges Ziel losgefahren sind, sind wir am Ende an einem recht schönen Stausee gelandet, leider hatten wir unsere Angeln vergessen so dass wir uns kein Abendessen fangen konnten (so dass wir in der Woche dann nur 4 Mal Fisch zum Essen hatten ;)).

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen kurzen Abstecher in die, in Japan angeblich sehr bekannte, Seidenfabrik von Tomioka gemacht, produziert wird hier allerdings nicht mehr. War dann auch nicht so spektakulär, auch wenn es und sogar einen Englisch Prospekt gab.
Sonntags ging es dann in die andere Richtung, und nach einem kurzen Zwischenstop auf dem Golfplatz beschäftigte uns dann vor allem die Frage wo wir jetzt was ordentliches zu Essen herbekommen. Da es im Dorm am Wochenende nichts gibt, es aber auch keine Küche gibt, bleibt meist nur irgendwelches japanisches Fastfood übrig, allerdings ist das auf die Dauer auch etwas eintönig. Da wir auch alle mal etwas anderes wollten als immer nur Reis mit irgendwas dazu, blieb uns nicht viel anders übrig als unseren Grill noch mal aus dem Kabuff zu holen. Da Dinge wir Salat und Brot hier auch nicht so verbreitet sind, gab es dann vor allem drei Dinge, Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch.


Da zwei Wochenenden am Stück in Tomioka etwas Öde sind, ging es die Woche darauf mal wieder in die Hauptstadt, um etwas „Kulturelles“ zu machen. Samstags waren wir tagsüber auf einer „Internationalen Design-Messe“, was sich dann aber mehr als eine Mischung aus Flohmarkt, Freaks und Livemusik erwies, aber sonst war es ganz ok.


Abends ging es dann in den Stadtteil Roppongi, dem internationalen Treffpunkt in Tokio. Und siehe da, es gab sogar „Bernd’s Bar“, allerdings konnte ich meine beiden Begleiter nicht überzeugen diese zu betreten (obwohl es da Hefe gab, solche Banausen). Als uns dann am frühen Abend noch einfiel, dass wir ja unsere Kapsel noch nicht gebucht hatten, fiel uns dann auch auf, dass wir so gar keinen Plan haben wo die Kapsel in Roppongi ist. Da wir auch keine Lust hatte zu suchen und außerdem in der „Absolute Icebar Tokyo“ reserviert hatten, wurde das Problem auf später vertagt, und wir machten uns auf den Weg in Richtung Eis. Dort angekommen kann ich jetzt auch verstehen, warum es in Island und sonst überall wo es nur Eis und Kälte gibt so viele Alkis gibt, was soll man sonst auch machen bei der Kälte. Dasselbe galt dann auch für uns, rein in die Bar, Cocktail der im Eintritt (über den ich lieber Stillschweigen bewahre) enthalten war getrunken (aus einem Eisglas), Fotos gemacht und wieder raus. Allerdings war die Atmosphäre in der Bar schon etwas Besonderes und es hat sich auf jeden Fall gelohnt dafür etwas Geld auszugeben.




Anschließend ging es dann noch zu einer kleinen Kneipentour durch Roppongi. Da die Eintrittspreise in die Clubs in Tokio erst bei ca. 20 Euro anfangen, machten wir uns auf die Suche nach Läden die umsonst waren. Der Nachteil an diesen ist dann allerdings, dass man beim Betreten vom Türsteher direkt zur Bar begleitet wird und man was kaufen muss. Prinzipiell für mich kein Problem, aber bei Bierpreisen zwischen 6 und 7 Euro ist das dann auf die Dauer schon ätzend und teuer. Als wäre das nicht schon nervig genug, laufen die ganze Zeit irgendwelche Angestellten mit Taschenlampe und Getränkkarte durch die Gegend und sobald man mal kein Getränk in der Hand hat nerven die einen, dass man ein Neues kaufen muss oder man wird gegangen. Nachdem wir ja zu faul waren uns um einen Schlafplatz zu kümmern, ging es mit der ersten Bahn am frühen Morgen dann Richtung Tokyo Hauptbahnhof. Da diese Bahn praktischer Weise immer im Kreis fährt, haben wir dann erstmal 3 Runden gedreht und Japaner-like im Zug geschlafen. Kurzer Preisvergleich - Kapsel: 4500Yen; 3 Runden Bahn fahren: 150Yen, waren die 5 Bier vom Vorabend auch schon gezahlt ;).
Da wir ja, wie oben schon erwähnt und wie es auch aus meinem Visa (für alle die mal eins brachen, das hier vorher durchlesen) hervor geht, bin ich ja wegen „culutral aktivities“ hier in Japan. Deshalb ging es dann Samstag Früh auch zum Kaiserpalast. Allerdings ist von diesem nicht so wirklich viel zu sehen, der Kaiser lässt sich wohl nicht so gerne ins Wohnzimmer schauen.


Danach noch kurz nach Shinjuku auf das Tokyo Metropolitan Government Building um den Blick über Tokio zu genießen (inklusive auf den Dächern Tennis spielenden Japanern).


Nach der Nacht ohne Schlaf und dem Sightseeing waren wir dann froh, dass wir es sogar noch geschafft haben, dem Ticketfuzzi klar zu machen, dass wir unser Busticket umbuchen wollen.
So das sollte nun auch erstmal wieder reichen, letztes Wochenende ist auch nicht viel spannendes passiert, mal wieder in Tokio gewesen, bisschen durch Odaiba gelaufen und den Hafen angeschaut, um dann anschließend mal zu testen ob die Clubs die 25€ Eintritt wert sind. Mehr dazu vielleicht beim nächsten Mal wenn mir bis dahin nichts Besseres einfällt.
Jaa mata aus Tomioka Euer Thomas-san.

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